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Tipps und Tricks rund um die Fellnasen

Ein neues Tier, was muss ich bei der Anschaffung beachten?

Wenn der Entschluss gefasst ist, ein neues Tier soll einziehen, sind alle aufgeregt. Wie wird das Tier sein, wie soll es heißen? Wo soll es schlafen und werden wir uns wohl gut verstehen?

Das gilt für Katze wie Hund wie Heimtiere und auch für die Exoten (Vögel und Reptilien). Eigentlich für alle Tiere.


Doch was genau muss bei der Anschaffung beachtet werden?


Man wünscht sich natürlich ein reibungsloses Zusammenleben, dass das Tier gesund bleibt und möglichst alt wird. Und wie bei vielem sind dafür die Grundlagen, also die Herkunft besonders wichtig.


Hier finden Sie nun eine kleine Zusammenfassung worauf sie bei der Anschaffung achten sollten.

Grundlegend gilt. Das Tier sollte tierschutzgerecht bei seinem Vorbesitzer gehalten werden. Sowohl bei Privatvermittlungen als auch bei Züchtern oder solche die sich nur so nennen ist darauf zu achten. Es lohnt sich auch einen Blick auf die anderen Tiere der vermittelnden Person zu werfen. Wie werden diese gehalten? Gibt es Unterschiede zu dem zu vermittelnden Tier?

Doch was gehört alles dazu?


Allgemein:

  • die Tiere müssen ausreichend Platz haben und Möglichkeiten sich zu beschäftigen

  • artgerechtes Futter muss regelmäßig in angemessener Menge zur Verfügung stehen

  • sauberes, frisches Wasser muss immer vorhanden und für das Tier zugänglich sein

  • Die Tiere sollten Schlafplätze haben, welche sauber und trocken sind

  • die Tiere sollten gesund sein (nicht zu dünn oder zu dick, glattes glänzendes Fell/Gefieder, munter und aufmerksam, nicht ängstlich oder aggressiv)

  • entsprechend den Sozialstrukturen der Tierart muss Kontakt zu Artgenossen möglich sein, besonders wichtig bei vielen Vogelarten sowie fast allen Heimtieren. Auch Hund und Katze benötigen diesen, wenn auch bei diesen das Bedürfnis danach teils bis ganz durch den Sozialpartner Mensch ausgeglichen werden kann.

  • Wie viel Zeit investiert der Besitzer in seine Tierhaltung? Bekommen Hunde regelmäßig Auslauf und rassegerechten Auslastung?

  • wie viele weitere Tiere sind vorhanden, hat der Besitzer Zeit sich um alle entsprechend zu kümmern? (geht der Besitzer mit den Hunden spazieren, macht er einen Hundesport/würde gerne einen machen)

Züchter:

  • Wie viele Würfe/ Nachkommen hat der Züchter pro Jahr? keine gleichzeitig, keine gleichen Tiere unmittelbar nach letztem Wurf wieder neue. (Hundezucht: max. 2 Würfe pro Jahr, Katzenzucht: maximal 3 Würfe pro Jahr, pro Tier nur einen Wurf pro Jahr)

  • Sind die Tiere nur zur Zucht da oder werden sie individuell gefördert und sind Teil des Lebens des Züchters. Das Tier lebt mit dem Menschen zusammen, Es wird nicht direkt bei der nächsten Möglichkeit wieder gedeckt und darf sich zwischen den Würfen ausreichend erholen.

  • Ist das vorrangige Ziel des Züchters Geld mit dem Nachwuchs zu verdienen? Nein, (Haltung, Gesundheitsuntersuchungen, Betreuung, Wissen über entsprechende Tierart sind häufig nicht ausreichend, wenn das Geld im Vordergrund steht) er achtet darauf nur gesunde Tiere zur Zucht zu nutzen, bildet sich dauernd fort, investiert viel Zeit in die Aufzucht, sucht sorgfältig passende Deckpartner aus, nutzt nicht immer nur den eigenen Rüden, weil es billiger ist, geht mit den Jungtieren bereits zum Tierarzt, lässt diese chippen und impfen, Katzen und Hunde haben einen blauen EU- Heimtierausweis, auch wenn dieser teurer ist. Die Tiere haben einen angemessenen Preis, welcher der Züchter erklären kann, wie dieser zustandekommt. Katzen sollten nicht mehr als 1500€ kosten, Hunde nicht mehr als 2500€

  • Gehört der Züchter einem anerkannten Verband an? ja Welche Vorrausetzungen hat dieser Verband? z.B. Ãœberwachung Auswahl der Deckpartner, Zuchtwart der Unterbringung begutachtet und die Würfe abschließend bewertet (Gesundheit, Verhalten, Entwicklung), Besuch von Züchterseminaren, Prüfungen und Zuchtzulassungen der Elterntiere, 1. Wurf erst ab 2 Jahren, nur ein Wurf pro Jahr usw.

  • Werden nur gesunde Tiere zur Zucht eingesetzt? ja Werden Elterntiere auf Erbkrankheiten getestet und gesundheitlich untersucht? häufig von Vereinen vorgeschrieben, bestimmte Augenerkrankungen, Farbanomalien, Röntgen auf Hüfterkrankungen Kann der Züchter Ihnen die Ergebnisse zeigen und erklären? ja

  • Klärt der Züchter über eventuelle häufiger vorkommende Erkrankungen auf? ja, rassebedingt gibt es häufig Krankheiten die öfter vorkommen. Er klärt darüber auf und gibt im besten Falle Unterlagen mit, in denen diese Informationen zusammengefasst werden

  • Besitzt das Tier eine Ahnentafel (Stammbaum), welchen nachgeprüft werden können?Doppeln sich Namen in diesem Stammbaum (mind. 4 Generationen anschauen) eine Ahnentafel ist vorhanden/wird vom Verein ausgestellt, es kommen keine Namen doppelt vor, es gibt somit keine Inzucht, dadurch werden Krankheiten verhindert und der Genpool bleibt groß genug, um lange gesunde Tiere zu haben

  • Nimmt der Züchter seine Nachzucht zurück, falls es in der neuen Familie nicht funktioniert, unvorhergesehene Dinge passieren. Sichert er sich vielleicht das Vorkaufsrecht um zu verhindern, dass seine Nachzucht in falsche Hände gerät. Ja, ein verantwortungsbewusster Züchter ist jederzeit für seine Welpenkäufer erreichbar und übernimmt, wenn es ihm möglich ist die Verantwortung oder hilft bei der Weitervermittlung

  • fragt der Züchter Sie, wie Sie vor haben das Tier zu halten, was sie mit dem Tier machen möchten, klärt er Sie über die Bedürfnisse des Tieres auf? Ja, er schaut außerdem, dass das Tier zu Ihnen passt und gibt Ihnen im Besten Fall Hinweise schriftlich mit in denen Sie jederzeit nachlesen können. Er steht ihnen auch nach der Vermittlung mit Rat und Tat zur Seite.

  • Können Sie das Tier vorher, vielleicht sogar mehrfach besuchen und kennenlernen? Ja, der Züchter ist daran interessiert, dass Sie seine Tiere kennenlernen und er Sie kennen lernen kann. Er wird Ihnen mit Freude seine Tiere zeigen. Auch Muttertier ist vor Ort sodass Sie dieses auch kennenlernen können.

  • Kann der Züchter Ihnen sagen wer das Vatertier ist? Ja, der Deckakt war genau geplant und er gibt bei Wunsch auch die Daten zu dem Besitzer des Vatertiers raus

  • Plant der Züchter seine Würfe so, dass er ausreichend Abnehmer hat? Gibt es bereits vorher viele Interessenten oder sucht er "verzweifelt" nach Abnehmern? Der Wurf ist im besten Fall bereits so gut wie vergeben bevor die Welpen auf der Welt sind. Er muss sich nicht hinterher bei einem großen Wurf fragen, wie er die Welpen schnell vermittelt bekommt. Dadurch kann er die bestgeeignesten Käufer auswählen und somit kommt jedes Tier in das für ihn beste Zuhause.

Tierschutz(vereine):

Der Tierschutz, besonders der Auslandstierschutz sind heutzutage eine beliebte Methode um ein Tier aufzunehmen und damit etwas gutes zu tun. Der Import von Tieren aus dem Ausland steht nicht ohne Grund im kritischen Diskurs. Doch dies soll heute nicht das Thema sein.

Es gibt, wenn man ein solches Tier adoptieren möchte, trotzdem einiges zu beachten und zu hinterfragen, sodass am Ende alle Parteien zufrieden sind:

  • Ist der Verein als ehrenamtlicher Verein eingetragen? ja

  • Was ist das Hauptziel? Vermittelt er nur Tiere oder setzt er sich auch für Kastrationen, Gesundheitsversorgung und Aufklärungsarbeit ein? Der Verein setzt sich ganzheitlich ein und versucht das Problem an der Wurzel zu packen, er kastriert Tiere auf der Straße und richtet Futterstellen ein, beteiligt sind an politischen Projekten, um auf gesetzlicher Ebene etwas zu verändern und hält Vorträge, betreibt Social Media oder macht Workshops vor Ort, um Probleme ganzheitlich zu lösen. Er hat die gesamte Population im Blick, nicht nur ein einzelnes Individuum.

  • Kann man die Tiere kennen lernen? Sind die Tiere auf Pflegestellen, wo man sie in natürlichem Umfeld kennenlernen kann oder sind sie in Tierheimen/Zwingern wo die Individualbetreuung nicht gewährleistet ist? Man kann die Tiere kennenlernen und auch mehrfach besuchen, mit Hunden sind Spaziergänge und Trainings möglich, zB auch Zusammenführungen mit Ersthunden sind vorab möglich. Die Betreuungsperson kann genau Auskunft geben über das Tier. Ein Kennenlernen vorab ermöglicht einen eigenen Eindruck vom Tier zu erhalten, um besser einschätzen zu können, ob dieses Tier in das eigene Leben passt. Mit wiederholten Besuchen kann dies noch verstärkt werden. Es empfiehlt sich vorab viel Zeit mit dem Tier zu verbringen um eine bestmögliche Entscheidung treffen zu können.

  • Führen die Vereine Vorkontrollen bei den Interessenten durch oder vermitteln direkt? Ein verantwortungsbewusster Verein kontrolliert seine Interessenten, um ein gutes und sicheres Zuhause für seine Vermittlungstiere zu gewährleisten. So entstehen die besten Vermittlungschancen und es gibt wenig Rückläufer, dadurch ist ihre Arbeit erfolgreich und sie können effektiv arbeiten.

  • Wenn die Tiere importiert werden, werden Sie über Traces (offizieller Tiertransport über Grenzen) oder inoffiziell transportiert? Ãœber Traces können nur gemeldete Tiere transportiert werden. Es sind Fahrer, welche sich mit dem Transport von Tieren auskennen und dadurch alles zügig und professionell funktioniert. Hiermit wird illegalem Welpenhandel entgegengewirkt.

  • Sind die Tiere bei Abgabe gesund sowie entwurmt, geimpft und gechippt. Welpen dürfen nicht vor 15 Wochen und ohne Tollwutimpfung über Grenzen transportiert werden. Halten die Vereine sich daran? Diese erste Grundversorgung ist wichtig, um keine Krankheiten zu importieren und damit in Deutschland heimisch werden zu lassen. Dies ist zum Schutz von uns und unseren bereits hier lebenden Haustieren. Kranke Tiere sollten erst gesundheitlich versorgt werden, eh sie vermittelt werden.

  • Sind die Vereine auch nach Vermittlung für Sie erreichbar und haben Alternativen, falls es nicht passen sollte und können das Tier weitervermitteln oder lassen Sie sie dann allein. Können Sie gegebenenfalls bei Verhaltensstörungen Verhaltenstrainer vermitteln? Nicht immer passt es trotz aller Vorsicht und guter Vermittlung, manchmal verstehen die Tiere sich doch nicht oder jemand wird krank. Dann ist es wichtig, dass die Vereine Verantwortung übernehmen und das Tier auf eine Pflegestelle bringen oder weitervermitteln. So bleibt die Aufgabe nicht an den schon belasteten Besitzern hängen, welche keine Erfahrung mit Vermittlungen haben und auch häufig nicht die Reichweite um entsprechende Menschen zu finden.

  • Gibt es vorab zu den Tieren individuelle ehrliche Texte zu Verhalten, Vorgeschichte, Problemen? Ja, die Tiere werden im besten Fall von Fachpersonal eingeschätzt und alles wird offen kommuniziert. So werden die Chancen verbessert ein passendes Zuhause zu finden. Auf mitleidheischende Texte wird verzichtet, da darauf häufig Menschen reagieren, welche eigentlich nicht bereit für ein Tier sind bzw. dieses Tier eigentlich nicht zu Ihnen passt und es dadurch vermehrt Rückläufer gibt.



Bei sogenannten Hobbyzüchtern, "Ups"- Würfen, "privatem Tierschutz" treffen sicher nicht alle Punkte zu, hier muss individuell entschieden werden, was relevant ist. Sicher ist immer wichtig dass die Personen tierlieb sind und ihr bestes im Bezug auf Haltung geben und offen und ehrlich kommunizieren.


Sollten ein oder mehrere Punkte nicht so zutreffen wie sie sollten, ist immer Vorsicht geboten. Es ist zu hinterfragen warum es anders ist als in unserer Empfehlung und ob das für sie nachvollziehbar ist. Sollten Sie etwas komisch finden, empfehlen wir Ihnen eine unabhängige zweite Person mitzunehmen, welche objektiv die Haltung, Aufzucht und Personen beurteilen kann. Sollten Ihnen Tierschutzverstöße auffallen oder sie die Haltung nicht für tierfreundlich halten, sehen Sie bitte davon ab, dort ein Tier "zu retten". Vermehrern ist häufig egal, was ihre Käufer zu der Haltung sagen. Sie wollen das Geld, um damit ihr Leben zu finanzieren. Wenn Sie also dort ein Tier kaufen, geben Sie dem Vermehrer nur die Chance weitere Tiere zu produzieren wodurch mehr Leid entsteht. Jeder Käufer der abspringt, signalisiert "der Markt schrumpft". Damit werden hoffentlich weniger Welpen produziert und diese Menschen suchen sich andere Möglichkeiten Geld zu verdienen, hoffentlich ohne Tierleid.

Aber was können sie tun? Sie können diese Menschen beim Veterinäramt anzeigen. Diese werden dann die Haltungsbedingungen prüfen und Auflagen erteilen. Bei schweren Fällen erhalten diese Menschen häufig auch ein Tierhalteverbot.

Sie haben es in der Hand und das Veterinäramt ist in solchen Fällen auf ihre Mithilfe angewiesen.




Falls Sie dann schlussendlich Ihr Tier gefunden haben wünschen wir Ihnen viel Spaß, Freude und beste Gesundheit für ein langes glückliches gemeinsames Leben.


Falls Sie noch auf der Suche sind, schauen Sie doch auch mal auf unserer Vermittlungsseite vorbei.





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